ISTRA Summer Night Show in Koper / Kostabone, Slowenien
Eine erlebnisreiche Woche – unsere Erfahrung
Die diesjährige ISTRA Summer Night Show in Kostabone bei Koper fand vom 03.08.2023 – 06.08.2023 oberhalb von Koper bei Kostabone statt. Es wurden 4 x CACIB und 1 x Spezial CAC der FCI Gruppe 5 veranstaltet.
In unser Abenteuer zu dieser gut beworbenen Abendveranstaltung starteten wir am Mittwoch, den 02.08.2023 am frühen Morgen. Mit dabei Benika vom Lohenstein, Asuna von der Haager Schloßturmspitze, Bernardo di Paranor und Frederico von der Haager Schloßturmspitze. Für Frederico war es die erste lange Autofahrt. Und unsere letzte gemeinsame mit Frederico. Denn abends nahmen wir Abschied. Er wurde schon sehnlichst erwartet.
Gestartet sind wir bei frischen 16 Grad im Bayerischen Wald und angekommen sind wir bei warmen ca. 30 Grad an der slowenischen Adria. Welch ein Unterschied!
Unliebsame Begegnungen
Zu Hundeshows an für uns unbekannten Orten fahren wir, um auch die Umgebung zu sehen und kennen zu lernen. So gingen wir am Donnerstag Vormittag nach Koper an das Meer. Unsere Hunde erhielten viele bewundernde Blicke. Dabei blieb es jedoch nicht. Viele Menschen, sowohl Erwachsene als auch Kinder, versuchten ohne zu Fragen und oft von hinten unsere Hunde zu streicheln. Den Vogel schoss dann auch noch eine Mutter ab, die ihr Kleinkind unbeaufsichtigt direkt auf unsere liegenden Hunde herumstolpern ließ. Aus den Augenwinkeln beobachtet, schritt ich schnell dazwischen. Asuna zeigte bereits deutlich ihr Unbehagen. Die Mutter des Kindes hatte keinerlei Verständnis für mein Eingreifen. „Don`t touch my Baby“ war alles, was sie mir zubrüllte. Sie hatte kein Einsehen, dass dies für ihr Kind eine durchaus gefährliche Situation war.
Na ja, dann eben genau so zurück: „Don`t touch my dog! „. Wir mussten einigen Urlaubern erklären, dass ein Hund erst dann angefasst werden darf, wenn der Besitzer gefragt wurde und diesem auch zustimmt. Dieses egoistische, rücksichtslose Verhalten habe ich so extrem noch in keinem Land erlebt.
Die Show beginnt
Abends machten wir uns auf den Weg nach Kostabone. Die Strecke war mit Navi und der Beschilderung gut zu finden. Den ersten Schock bekamen wir, als wir von den Parkplatzwärtern zum einen 5 Euro für das Parken bezahlen mussten, um daraufhin in eine holperige Wiese geleitet zu werden. An diesem Abend war noch Regen angesagt worden. Einige Fahrzeuge standen bereits auf der Wiese, die Zuwegung war matschig, irgendwie ging das auch noch gut mit dem Reinfahren und so packten wir dort in der Neuanpflanzung von Olivenbäumen unser Gepäck aus. Wir gaben acht, dass unsere Hunde auf dem Weg zum Veranstaltungsgelände nicht zu schmutzig wurden.
Es war unsere erste Teilnahme auf dieser Show. Wir kannten uns nicht aus. So suchten wir wegweisende Beschilderung und suchten zuerst den Einlass. Bis wir feststellten dass es keinen speziellen Einlass für Teilnehmer gibt und jeder hinein- und hinaus geht, wie es ihm beliebt. Weder wurde der Impfstatus der Hunde geprüft (Tollwut), noch sonst irgendetwas.
Am späten Nachmittag war es sonnig und warm. So wollten wir für Beschattung sorgen und bauten unseren kleinen Pavillon auf. Der stand keine 5 Minuten, kamen auch schon die Ordner angelaufen und machten uns und weiteren Pavillon-Aufsteller klar, dass wir diese umgehend zu entfernen haben. Bei den Ringen dürfen ausschließlich Stühle, Hundekennel, evtl. ein Sonnenschirm aufgestellt werden. Camping ist ausschließlich hinter den weißen Pavillons auf der Wiese gestattet. Aha. So genau stand das nicht in der Ausschreibung drin. Oder habe ich das übersehen? Unter Camping verstehe ich etwas anderes. Nämlich im Zelt wohnen und nicht temporär eine Beschattung aufbauen. Die weißen Pavillons stehen in unterschiedlichen Größen in begrenzter Anzahl zur Verfügung und müssen gemietet werden. Ab EUR 80 aufwärts. Kann irgendwann dazu gebucht werden. Bei der Anmeldung haben wir dies nicht gesehen.
Essen und Trinken
Wir hatten uns darauf gefreut, auf der Ausstellung feines zu Essen und zu trinken. Es wurde auch schön Werbung dafür gemacht. Doch bei dem Anblick der 8 !!! Dixi-Toiletten verging es uns. Ich hab später nochmal nachgezählt. Für alle Teilnehmer, auch die Camper mit Wohnmobil oder Wohnwagen auf der Anlage gab es NUR 8 DIXIE-TOILETTEN!!! Bei Rundgängen um das Gelände habe ich versucht, weitere Toilettenanlagen oder sanitäre Anlagen zu finden. Nichts! Nicht einmal ein Wassertank mit Frischwasser war vorhanden, um die Hunde mit Wasser versorgen zu können. Wir hatten vorgesorgt und genug Wasser dabei. Im Schatten unseres Fahrzeuges haben wir gewartet, bis es Zeit war, an den Ring zu gehen. Essen und Trinken ist uns vergangen.
Am Donnerstag gab es 2 Ausstellungen auf unterschiedlichen Ringen. Die CACIB Portoroz und die 2. Spezial Klub CAC der FCI Gruppe 5 Rassen. Benika und Bernardo gingen an den Start. Insgesamt waren 7 Japanspitze gemeldet. Und alle 7 nahmen teil. Sehr interessant, konnten wir so die Japanspitze aus anderen Zuchtstätten sehen. Es ist schöner, die Hunde und Besitzer in Natur sehen zu können, als auf Fotos oder Videos in den sozialen Medien. Nach der Spezial-CAC, die gegen 21.30 Uhr stattfand, gingen wir zurück zum PKW. Vielmehr stolperten wir des Weges entlang. Denn es fehlte an Beleuchtung. Weder die Wege rund um die Zeltstadt noch zu den Parkplätzen waren beleuchtet. Die Spannschnüre der Zelte, die dicht an dicht am Rande aufgebaut wurden, waren Stolperfallen. Als Taschenlampe musste dann das Smartphone herhalten. Sonst wäre es katastrophal gewesen. Der Weg zurück zum PKW auf einer Wiese….
Ins Wasser gefallen
Der Freitag fiel dann buchstäblich in das Wasser. Gewitter und Regenfälle den ganzen Tag. Die wenigen regenfreien Stunden nutzten wir für kurze Runden mit den Hunden um den Block. Unser Kopfkino lief derweil auf Hochtouren. Wie soll unter diesen Voraussetzungen die Veranstaltung stattfinden? Ohne Wetterschutz? Wie sehen die Wiesen, Wege, Parkplätze aus? Schlammschlacht?
Gegen Spätnachmittag / Abend, rechtzeitig vor Beginn des 2. Ausstellungsabends kam über Facebook und per E-Mail die Mitteilung, dass der Veranstalter absagt. Diese CACIB wird dafür auf den Samstag Nachmittag verlegt. Dafür wird diese verkürzt. Das fanden wir Weise und korrekt gegenüber Mensch und Tier.
Dass es in Teilen Sloweniens und den Karpten sehr starke Unwetter mit Überschwemmungen und Straßensperrungen gab, merkten wir erst, als per WhatsApp bei uns angefragt wurde, wie es uns geht.
Es geht weiter
Samstag Mittag um 14 Uhr ging die Show weiter. Das Gelände und die Wiesen waren gut abgetrocknet, befahrbar und begehbar. Damit haben wir nicht gerechnet. Am Start waren dann nur noch 3 Japanspitze. Unsere Benika und unser Bernardo sowie ein weiterer Rüde. Seine Besitzer reisten mit ihm und weiteren Show-Hunden aus Irland an. Respekt! Die CACIB IZOLA zog sich in die Länge. Da war nichts mit Schnelldurchlauf. Bis der Ehrenring vorbei war und wir zu der normalen Tagesveranstaltung CACIB KOPER in den Ring durften, war es gegen Mitternacht. Uns war bereits kalt durch den Wind und müde waren wir auch. Ebenso ging es unseren Hunden. Es war dunkel und die Ringe wurden mit Scheinwerfer beleuchtet. Alles zog sich so lange hin.
Letzter Tag – eine neue Chance
Sonntag Abend. Letzte Summer Night Show, CACIB CASTRUM BONAE. An diesem Abend ging es zügiger voran. Waren doch schon einige Teilnehmer wieder abgereist oder traten nicht mehr an. Zum Glück haben wir nicht gelesen, dass der Start um eine Stunde nach hinten verschoben wird. So sind wir pünktlich am Ring. Die erhofften und erwünschten Beurteilungen für Benika und Bernardo haben wir erhalten. Nun gleich ab zum Zelt, in dem sich das Office befindet. Und in die Warteschlange stehen. Wir können uns noch am selben Tag die Urkunde für den „slowenischen Champion“ ausstellen lassen. Und was für ein Pech. Wegen technischer Probleme ging nichts mehr. Kurz bevor ich dran gewesen wäre. Wir wurden auf später vertröstet und gegen 23 Uhr sollte alles wieder startklar sein. Schnell zurück. Die Zeit nutzen, um das Gepäck ins Auto zu verfrachten. Unsere Hunde können wir zu diesen Abendstunden auch im PKW ruhen lassen. Nochmals hoch zum Office. Hab die Nummer 4 erhalten. Also nach vorne, warten, und dann geht es weiter. Mit Karte bezahlen und dann mit beiden Urkunden und Rosetten zurück zum Auto und ab in die Unterkunft. Wir haben Hunger und Durst. Es ist Mitternacht.
Unser Fazit
Die Werbung für die Summer Night Show ist deutlich besser als das, was wir vor Ort vorgefunden haben. Ein 2. Mal werden wir diese Show nicht besuchen. Es gibt besser organisierte Veranstaltungen. Zudem liegen uns Tagesveranstaltungen besser.
Urlaub
Am Montag genossen wir unseren Urlaub. Wir fuhren nach Piros. Das Parkhaus liegt etwas außerhalb vom Ort. Es sind ca. 1 – 1,5 Km zu Fuß, um von dort nach Piros zu gelangen. Im Shuttle-Bus müssen Hunde einen Maulkorb tragen. Haben wir nicht. Dafür Füße und Beine zum gehen. Wir hatten einen schönen Tag.
Am Dienstag fuhren wir in eine andere Richtung. Stadt, Steine und Meer hatten wir nun genug gesehen. Im Internet war eine Beschreibung für eine Wanderung im Dragonia-Tal. Diese hörte sich gut an. Und soll für Hunde auch gut geeignet sein. Von Level 5 wurde diese auf Level 3 eingestuft. Für uns konditionell machbar. Mit den Steigungen und teilweise unwegsamen Gelände würde ich sie auch so einstufen.
Mit den Urlaubstagen sowie Ausflügen nach Koper, an den Strand, nach Piros und in das Dragonia-Tal hatten wir eine schöne und erlebnisreiche Woche.
Show-Ergebnisse
Ergebnisse von Benika, Champion Klasse und Bernardo, Offene Klasse:
CACIB Portoroz:
Bernardo: Exc.1, CAC SLO
Benika: Exc. 1, CAC SLO, CACIB
Richter: Miodrag Vretenicic – ME
2. Spezial Club Show FCI Gruppe 5
Bernardo: Exc. 1, CAC SLO
Benika: Exc. 1, CAC SLO, Club Winner
Richter: Frenki Leung – CN
CACIB Izola:
Bernardo: Very good 1
Benika: Very good
Richterin: Katarzyna Szutkiewicz – PL
CACIB Koper:
Bernardo: Very good 1
Benika: Exc. 1
Richter: Massimo Inzoli – IT
CACIB Castrum Bonae:
Bernardo: Exc. 1, CAC SLO, CACIB, BOB
Benika: Exc. 1, CAC SLO, CACIB , BOS
Richter: Hans van der Berg – NL